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Biennale Venedig (2010)

Gottfried Müllers Beitrag zur 12. Architektur-Biennale Venedig 2010

SEVERINS OBSERVATORIUM
 Ein Architekturmöbel, das nicht nur das Gebäude zeigt, sondern auch mehrsprachig dessen Geschichte erzählt.
„SEHNSUCHT“ thematisiert ab 29. August 2010 der Deutsche Pavillon auf der 12. Architektur-Biennale Venedig.

Die Kuratoren Cordula Rau (München) und Eberhard Tröger (Zürich)  präsentierten in Venedig ihr Konzept der emotionalen, intimen und sinnlichen Aspekte von Architektur. Der Schwerpunkt lag auf der direkten sinnlichen Präsenz, der Pavillon selbst wurde als erstes Ausstellungsstück interpretiert und zu einem Sehnsuchtsort aufgeladen. Im Sinne eines zeitgenössischen Salons entstand ein Ort der Begegnung und interdisziplinären Reflektion über individuelle und kollektive Sensibilitäten der aktuellen Architekturlandschaft.
Gottfried Müllers Beitrag zur 12. Architektur-Biennale verband zwei Pole der Sehnsucht, Fernweh und Heimweh, in SEVERINS OBSERVATORIUM:
Die von dem Berliner Architekten Olaf Malmhoff erbaute private Sternwarte für Eugen Severin (1881-1963), eingezwängt zwischen gewaltigen Mietskasernen in Berlin-Wedding, steht ebenso für den Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung mittels der Erforschung unendlicher Weiten, wie für die Sehnsucht nach Heimat. Gottfried Müller erzählt die Geschichte von Eugen und Claudius Severin, die in ihren Bemühungen wie in ihrer Selbstverhinderung in gleichbleibender Entfernung zur Verwirklichung ihrer Wunschträume verharren.
Gottfried Müller hat, im Unterschied zu seinen anderen Häusergeschichten, diesmal kein Gebäude erfunden, sondern den Deutschen Pavillon vom Gelände der Biennale in Venedig in einen Weddinger Hinterhof in Berlin versetzt. Verkleinert auf bürgerliche Massstäbe und ausstaffiert mit einer Kuppel, macht der translozierte Pavillon ein architektonisches Sehnsuchtsmotiv sichtbar: Das fragwürdige Streben nach Monumentalität.
Entwurf, Geschichte und Konzeption:     Gottfried Müller
Realisation des Modells:     Prof. Bernd Meyerspeer   Prof. Dirk Bayer    Andreas Boroch